Rezension: Mein Aha-Erlebnis beim Buch „Tribute von Panem – Tödliche Spiele“

Wie viele von euch habe ich zunächst die Filme zur „Die Tribute von Panem“-Reihe gesehen. Sie waren gut, aber häufig sind die Filmemacher gezwungen, die Geschichte für die Verfilmung stark zu reduzieren. Ich habe mir also den Roman aus dem Jahr 2008 geschnappt, gelesen und war einfach nur überrascht, was der Autorin Suzanne Collins da gelungen ist.

Zunächst fiel mir die ICH-Perspektive auf. Bisher war ich kein Freund davon, weil man sich nicht mit jeder Figur so stark identifizieren will. Doch in diesem Buch passte es perfekt.

Was mir sehr gefiel, war ihr Schreibstil. Sie schreibt alles in einem Plauderton, der sich leicht weglesen lässt. Ich muss sagen, da hatte ich mein Aha-Erlebnis. Ich hatte das Gefühl, eine andere Art zu denken kennenzulernen. Es war eine inspirierende Erfahrung.

Besonders gelungen ist Suzanne Collins die einfühlsame Darstellung der Hauptfigur Katniss Everdeen. Sie schafft es, dass man sich mitfreut und auch mittrauert, etwa wenn das junge Mädchen Rue in der Arena in ihren Armen stirbt. Ich muss zugeben, ich habe an dieser Stelle wohl erst das zweite Mal in meinem Leben beim Lesen eines Buches geweint. Das erste Mal geschah es, während ich die ersten Szenen meines Romans „Siegfried und die Ungeheuer im Düsterwald“ schrieb.

Ich will gar nicht so viele Worte zum Inhalt der Geschichte von „Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ verlieren. Diese ist in Grundzügen bekannt. Letztlich kann ich nur sagen, dass das Buch zehn Mal besser und detaillierter als der Film ist. Man ist viel näher an den Figuren dran. Ich zähle es daher zu meinen Lieblingsbüchern. Als Schriftsteller inspiriert es mich, eines Tages eine ähnlich emotionale wie einfühlsame Geschichte zu schreiben.

Bildquelle: Verlag Friedrich Oetinger / Hauptmann & Kompanie Werbeagentur

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