Rezension zu „Passagier 23“ von Sebastian Fitzek

Der Thriller „Passagier 23“ von Sebastian Fitzek stammt aus dem Jahr 2014. Im Mittelpunkt steht der Ermittler Schwartz, der vor fünf Jahren seine Sohn und seine Frau auf einer Kreuzfahrt verloren hat. Angeblich waren sie selbst von Bord gesprungen und hätten Selbstmord begangen. Schwartz hat das lange nicht wahrhaben wollen.

Als eine ominöse ältere Dame und Autorin ihn anruft und behauptet, Beweise dafür zu haben, dass seine Familie noch leben würde, macht er sich überstürzt auf den Weg, um auf das Kreuzfahrtschiff Richtung New York zu gelangen. Dort angekommen findet sich ein 11-jähriges Mädchen wieder, dass vor 3 Jahren auf ähnliche Weise verschwunden ist. Sie wurde vergewaltigt und scheint traumatisiert.

Schwartz versucht gemeinsam mit einer Ärztin herauszufinden, was genau ihr zugestoßen ist. Außerdem gibt es einen „Passagier 23“ auf dem Schiff, jemanden, der Suizid begehen will. Schwartz hat das Gefühl, dass die Reederei etwas vertuschen will und kommt dahinter, dass sie ihn als Sündenbock an Bord holen wollten, damit er als Entführer des Mädchens präsentiert werden kann.

Es gelingt ihm mit der Zeit hinter das Geheimnis des Mädchens zu kommen. Er entdeckt das Verließ, in welchem ihre Mutter gefangen gehalten wird und erlebt, wie das Mädchen sie in den Atlantik hinabstürzt. Anschließend klärt sich ein dunkles Geheimnis. Das Mädchen wurde sexuell von der Mutter missbraucht und an andere Männer zur Vergewaltigung vermietet. Der angebliche Suizid von mehreren Müttern ließ sich auf dieselbe Art erklären, so auch der Tod von Schwartz Frau, die ihren eigenen Sohn sexuell missbrauchte.

Damit ist die Geschichte nicht zu Ende, denn Fitzek versteht es, gegen Ende weitere unerwartete Wendungen zu präsentieren, die der Leser kaum für möglich gehalten hätte.

Kritik

Es ist ein gelungener Thriller mit mehreren parallel verlaufenden Handlungssträngen. Ich hatte zunächst meine Zweifel, ob ein Kreuzfahrtschiff als Tatort der Geschichte interessant genug ist, aber Sebastian Fitzek hat mich eines Besseres belehrt.

Spannend war die unerwartete Auslösung der Geschichte, als Frauen als Kinderschänder präsentiert wurden. Das Buch sensibilisiert den Leser für zwei Themen, einerseits für sexuellen Missbrauch durch Frauen, andererseits für diejenigen Leute, die auf einer Kreuzfahrt über den Weltmeeren spurlos verschwinden.

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Bildquelle: Droemer Verlag / ZERO Werbeagentur, München

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