Rezension zu „Todesmärchen“ von Andreas Gruber
„Todesmärchen“ ist ein weiterer Thriller von Andreas Gruber aus dem Jahr 2016. Im Mittelpunkt des Romans steht erneut das Ermittlergespann Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder vom BKA. Eine internationale Mordserie erschüttert das Land. Der Täter bricht den Opfern jeweils die Knochen und ritzt ihnen eine Zahl bzw. Buchstaben in die Haut. Dabei stellt er Szenen aus dem Märchenbuch von Hans-Christian Andersen nach.
Offenbar ist es die Handschrift eines Kriminellen, der bereits im Gefängnis sitzt. Es stellt sich heraus, dass es sich um den Sohn des BKA-Ermittlers Maarten S. Sneijder handelt. Als Sabine Nemez im Gefängnis den Mörder (Piet van Loon) sprechen will, entdeckt sie, dass nur noch ein Doppelgänger in Haft ist. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, in der sie versuchen, ihn zu stoppen.
Kritik
Alles in allem ist es wieder eine unterhaltsame Geschichte von Andreas Gruber, die stark ins Krimi-Genre geht. Einzig das Ende ist kritikwürdig. Erstens zweifle ich an der Glaubwürdigkeit der Szene, in der Sabine Nemez sich im Tausch gegen ein Entführungsopfer als Geisel anbietet – das verstößt sicher gegen jede Vorschrift und Lehre. Zweitens bezweifle ich, dass ein BKA-Ermittler wie Maarten S. Sneijder tatsächlich wie gegen Ende derart emotional überreagiert, dass er einfach einen Gefängnisdirektor erschießt. Kurzum: Das Ende erscheint mir nicht realistisch.
In meinem eigenen Thriller/Krimi werde ich versuchen, ein realistischeres Ende zu finden.
Bildquelle: Goldmann Verlag / UNO Werbeagentur, München